London, eine Stadt, die vor Geschichte, Kultur und Kreativität nur so strotzt. Das eklektische Angebot an Museen und Galerien bietet für jeden Geschmack und jedes Interesse etwas. Von antiken Artefakten bis hin zu zeitgenössischer Kunst geben diese Einrichtungen den Besuchern die Möglichkeit, tief in das reiche und vielfältige Erbe der Stadt einzutauchen. Lasst uns also einen Spaziergang durch einige der bekanntesten Londoner Museen machen.
Doch bevor wir beginnen, möchte ich klarstellen, dass es sich hierbei nicht um eine Rangliste handelt und natürlich auch nicht um alle. Schließlich gibt es in London mehr als 170 Museen und rund 1000 Kunstgalerien... Wir werden uns also vorerst auf sieben konzentrieren:
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Das Britische Museum
Das British Museum ist eine globale Schatzkammer, die eine unvergleichliche Sammlung von Kunst, Artefakten und kulturellen Relikten von Zivilisationen aus aller Welt beherbergt.
1753 gegründet, bekam das Museum 1848 endlich sein eigenes Gebäude. Architektonisch sticht besonders der 1857 eröffnete und 1997 nach Plänen von Norman Foster umgebaute Lesesaal hervor. Mit einer Fläche von 7,100 Quadratmetern ist dieser Innenhof der größte überdachte Platz Europas.
Doch am bekanntesten ist das Museum für die ca. 8 Millionen Objekte die es beherbergt, welche die gesamte Kulturgeschichte der Menschheit bis heute dokumentieren.
Wenn du schon immer mal wissen wolltest, womit die Hieroglyphen entschlüsselt worden sind, darfst du dir den Rosetta-Stein nicht entgehen lassen. Definitiv eines der meistbesuchten Artefakte und einer der Grundsteine der Linguistik.
Andere Berühmtheiten sind die Elgin Marbles aus dem Parthenon in Athen, die Sammlung ägyptischer Mumien und natürlich die Benin Bronzen.
Da das Museum so riesig ist, lohnen sich definitiv auch zwei oder drei Besuche. Das Gute hier ist, dass der Eintritt frei und das Museum jeden Tag geöffnet ist.
Das Naturkundemuseum
Eröffnet 1881 ist das Naturkundemuseum London heute eines der größten naturhistorischen Museen der Welt. Selbst das Gebäude, in dem es heute untergebracht ist, das Waterhouse Building, ist ein atemberaubender Bau im romanisch-byzantinischen Stil, der 1860 fertiggestellt wurde.
Es beherbergt um die 70 Millionen verschiedene Objekte. Eine der bedeutendsten Sammlungen ist die des Botanikers Joseph Banks. Er erstellte sie auf seiner Reise mit Kapitän James Cook auf der HMS Endeavour 1768-1771.
Hinzu kommen viele beeindruckende Beispiele der Tierpräparation, das Skelett eines Blauwals, die größte Meteoritensammlung der Welt, atemberaubende Dinosaurierskelette, aber auch einen verblüffend echt wirkenden Tyrannosaurus Rex. Doch keine Angst, hierbei handelt es sich nur um eine der größten Attraktionen des Museums: Ein Roboter, identisch in Größe und Aussehen, der sich lebensecht verhält und auch nach Besuchern schnappt und brüllt.
Solltest du danach (verständlicherweise) etwas Entspannung benötigen, dann geh in den Wildlife-Garten. Hier findest du, neben etwas Ruhe, auch tausende für Großbritannien typische Pflanzen- und Tierarten.
Bis auf wenige Sonderausstellungen ist der Eintritt frei.
Tate Modern
Bis 2000 Teil der Tate Gallery, bekam die Hauptausstellung der Tate Modern im Mai desselben Jahres endlich ihr eigenes Zuhause in einem ehemaligen Kraftwerk, der Bankside Power Station. Es beherbergt die nationale Sammlung moderner Kunst von 1900 bis heute.
Präsentiert werden hier Werke der bedeutendsten Künstler der klassischen Moderne und der Gegenwart: Vincent van Gogh, Henri Matisse, Pablo Picasso, Salvador Dalí, Joseph Beuys und Jackson Pollock. Für jeden ist etwas dabei, ob kunstinteressiert oder nicht. Von Impressionismus, Kubismus, Futurismus und Expressionismus über Dada und Surrealismus hin zu Pop Art, Minimal Art und Konzeptkunst.
Bis auf ein paar Sonderausstellungen ist der Eintritt frei. Auch für den Turm, von dem aus man einen wunderschönen Blick über die Londoner Skyline genießen kann.
National Maritime Museum
Das National Maritime Museum ist das größte Museum für Seefahrtsgeschichte in der Welt! Und wo anders sollte es sich befinden, wenn nicht in der Hauptstadt der Britischen Seefahrt: London.
1934 gegründet und 1937 eröffnet, beherbergt es ein umfangreiches Archiv von Gegenständen und Dokumenten der Seefahrt aus den Bereichen maritimer Kunst, Kartografie, Manuskripte einschließlich öffentlicher Aufzeichnungen, Schiffsmodelle und -pläne, wissenschaftliche und Navigationsinstrumente sowie Instrumente zur Zeitmessung und Astronomie.
Der Ort, an dem es sich befindet, Greenwich, ist schon seit frühester Zeit mit der Schiffahrt verbunden. Die Römer sollen hier gelandet sein, Heinrich VIII lebte hier, die Marina hat hier ihre Wurzeln, und Karl II gründete 1675 das Königliche Observatorium, um die geografische Länge von Orten zu bestimmen.
Seit 1884 ist Greenwich Heimat der Greenwich Mean Time und des Nullmeridians und ist somit seit langem ein Zentrum für astronomische Studien und Seefahrer auf der ganzen Welt stellen ihre Uhren nach dieser Zeit.
Bis zum Sommer 2025 wird hier zusätzlich noch die Ausstellung “Astronomy Photographer of the Year” gezeigt, in der ihr euch atemberaubende Weltraumbilder von 100 Fotografen aus aller Welt ansehen könnt.
Und das Beste daran: Alle Ausstellungen sind kostenlos.
Viktor Wynd Museum
Viktor Wynd ist Künstler, Musiker und Leiter seines eigenen Kuriositäten-Museums.
Eröffnet 2015 unter dem Namen The Viktor Wynd Museum of Curiosities, Fine Arts and Natural History, zeigt das Museum allerhand merkwürdiges:
Ein zweiköpfiges Lamm, sogenannte Fiji-Meerjungfrauen aber auch die größte Kunstsammlung des Landes der englisch-mexikanischen Künstlerin Leonora Carrington. Wer sich schon immer mal Knochen des ausgestorbenen Dodos oder eine Sammlung menschlicher Körperteile, inklusive sogenannter Schrumpfköpfe, ansehen wollte, ist hier genau richtig.
Falls du dich nach deinem Aufenthalt erfrischen und etwas über Absinth lernen willst: Hier werden auch Workshops und Tastings in der ältesten Absinth-Destillerie des Vereinigten Königreichs angeboten.
Das Museum ist von Mittwoch bis Samstag von 15:00 bis 23:00 geöffnet und kostet 6GBP Eintritt.
Imperial War Museum
Das Imperial War Museum wurde 1917 gegründet und 1920 als eines der bedeutendsten Kriegsmuseum weltweit eröffnet.
Seit 1936 befindet es sich an seinem jetzigen Standort: Dem ehemaligen Bethlem Royal Hospital in Southwark.
Das Zu den Sammlungen des Museums gehören Archive mit persönlichen und offiziellen Dokumenten, Fotografien, Film- und Videomaterial (das Film- und Videoarchiv des Museums ist das älteste Filmarchiv der Welt) sowie mündliche Aufzeichnungen, eine umfangreiche Bibliothek, eine große Kunstsammlung, Militärfahrzeuge und -flugzeuge, Ausrüstung und andere Artefakte.
Es befasst sich in erster Linie mit beiden Weltkriegen aus der britischen Perspektive. Zudem nimmt in der Ausstellung über den Zweiten Weltkrieg, der Holocaust eine sehr große Rolle, mit eigenen Ausstellungsräumen, ein.
Ein besonderes Artefakt ist eine Uniform von Wilhelm II., dem letzten deutscher Kaiser und Enkel von Königin Victoria. Sein Cousin Zar Nikolaus II. gab sie als Sonderanfertigung in Auftrag, wobei hier der verkürzte linke Ärmel auffällt. Kaiser Wilhelm II. hatte schon sein Leben lang, aufgrund einer besonders komplizierten Steißgeburt, einen verkümmerten und schwachen linken Arm.
Der Eintritt ist frei.
Design Museum
Schon 1989 wurde das Museum gegründet, doch erst 2016 zog es an seinen jetzigen Standort: Das ehemalige Commonwealth Institute in Kensington.
Mittlerweile ist es weltweit das bedeutendste Design-Museum.
Von Architektur und Innenarchitektur über Grafik und Mode bis hin zum Industriedesign werden hier alle Bereiche des Designs abgedeckt.
Die Sammlung, Veröffentlichungen, Veranstaltungen, Ausstellungen, Lern- und Digitalprogramme laden jeden ein, die Wirkung von Design zu erleben und darüber nachzudenken.
Eine ganz besondere Ausstellung wird im Juli 2024, anlässlich des 65. Jubiläums der Marke, eröffnet: Barbie.
Eine große Ausstellung, die die Entwicklung des Designs einer der berühmtesten Puppen der Welt erforscht. Bis Februar 2025 kannst du in das Barbie-Universum eintauchen und über 250 bemerkenswerte Objekte mit seltenen, einzigartigen und innovativen Puppen aus der Zeit von 1959 bis heute entdecken.
Der Eintritt hierfür liegt bei stolzen 17€, doch dafür ist die Dauerausstellung kostenlos.
Die Londoner Museen sind zweifellos erstaunliche Zentren der Bildung, Inspiration und Reflexion. Jeder Besuch bietet dir die Möglichkeit, eine Zeitreise zu unternehmen, dich in die Wunder der Natur zu vertiefen, die Genialität der Kunst zu würdigen und über die Komplexität der menschlichen Geschichte und Kultur nachzudenken. Ganz gleich, ob du dich für das Antike oder das Moderne, das Faktische oder das Fantastische interessierst, ein Besuch in den Londoner Museen ist eine großartige Erfahrung, die dir tiefere Einblicke in die Stadt selbst gewährt und dein Verständnis für die Welt im Allgemeinen bereichert.
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